Das war unser Kinojahr 2024
14. April | Eröffnungstag des „Kleinen Kinos am Weingarten“
Sonntag
14. April 2024
10:30 Uhr
Räuber Hotzenplotz
D/CH 2022, Regie: Michael Krummenacher
FSK 0
Sonntag
14. April 2024
16:30 Uhr
Eröffnungsfeier für das Kleine Kino am Weingarten
Öffentlicher Eintritt mit Kinokarte für den nachfolgenden Film „Fallende Blätter“. Einlass ab 16:00 Uhr.
Sonntag
14. April 2024
17:00 Uhr
Fallende Blätter
FIN 2023, Regie: Aki Kaurismäki
FSK 12
Sonntag
14. April 2024
19:30 Uhr
Perfect Days
JPN 2023, Regie: Wim Wenders
FSK 0
25. April | Girls Day
Donnerstag
25. April 2024
18:00 Uhr
Girl Gang
CH 2022, R: Susanne Regina Meures
FSK 6
Rahmenprogramm: Talk-Treff im Foyer
Donnerstag
25. April 2024
20:15 Uhr
How To Have Sex
GB 2023, R: Molly Manning Walker
FSK 12
Rahmenprogramm: Talk-Treff im Foyer
15. Mai | 75. Jahrestag des Grundgesetz am 23. Mai
Mittwoch
15. Mai 2024
17:00 Uhr
Green Border
POL/CZE/BEL/FRA 2023, R: Agnieszka Holland
FSK 12
Rahmenprogramm: Talk-Treff im Foyer
Mittwoch
15. Mai 2024
20:00 Uhr
Everything Everywhere All At Once
USA 2022, R: Daniel Scheinert, Daniel Kwan
FSK 16
Rahmenprogramm: Talk-Treff im Foyer
6. Juni | Jahrestag der ersten regulären Reichstagswahl der Weimarer Republik 1920
Donnerstag
6. Juni 2024
19:00 Uhr
Berlin Alexanderplatz
D/NL 2020, R: Burhan Qurbani
FSK 12
Rahmenprogramm: Impulsvortrag von Regisseurin und Autorin Sonja von Behrens zum Thema „Literaturverfilmungen“
Donnerstag
19. September 2024
18:00 Uhr
Gesellschaft
Morgen ist auch noch ein Tag
„Schließlich, morgen ist auch noch ein Tag!“ So lautet einer der berühmtesten Sätze der Filmgeschichte. Es sind die Schlussworte von Scarlett O’Hara in „Vom Winde verweht“, mit denen sie ihre Hoffnung ausdrückt, den abtrünnigen Ehemann Rhett Butler zurückzuerobern.
Die italienische Filmemacherin Paola Cortellesi hat ihr spektakuläres Regiedebüt über das Patriarchat und dessen alles Zwischenmenschliche zerstörende Implikationen mit nahezu demselben Satz betitelt, interpretiert diesen allerdings feministisch um.
In einem römischen Wohnblock fristet die Ehefrau eines gewalttätigen Mannes und Mutter von drei Kindern 1946 ein entbehrungsreiches Dasein, plant aber insgeheim die Rebellion. Doch ein ums andere mal kann sie ihre Kinder nicht zurücklassen.
Der in schwarz-weiß gedrehte Film besticht durch einen enormen Einfallsreichtum, den geschickten Einsatz verschiedenster Erzählelemente, herausragende Darsteller, einen mitreißenden Soundtrack, und eine schmerzhafte – auch noch heute vorhandene – Aktualität.
Italien 2023 | 119 min. | FSK 12
Regie: Paola Cortellesi
Darsteller: Paola Cortellesi, Valerio Mastandrea, Romana Maggiora Vergano uva.
Auszeichnungen
2023: Rom Film Festival, Sonderpreis der Jury, bester Erstlingsfilm, Publikumspreis
2024: Dragon Award Best International Film Göteborg International Filmfestival
Rahmenprogramm: Offener Film-Talk im Foyer
Donnerstag
19. September 2024
20:15 Uhr
Literatur-Kino (mit Vortrag)
Die Herrlichkeit des Lebens
(mit Vortrag von Angelika Hornig)
Dem Brockhaus ist Kafkas letzte Liebesbeziehung nur eine Zeile wert: „Ende Sept. 1923 Übersiedlung nach Berlin, wo er mit Dora Diamant zusammenlebte.“
Das steht im großen Gegensatz zur Überschwänglichkeit des Filmtitels „Die Herrlichkeit des Lebens“, aber auch zu Kafkas Selbsteinschätzung: „Ich befinde mich auf der Schwelle zum Glück“, schreibt er an seinen Freund Max Brod. In diesem Satz ist eine kleine Unsicherheit verborgen: Richtig glücklich konnte Kafka nicht sein, zumal er wusste, dass er bald sterben würde. Doch dem Glück nahe zu sein, ist manchmal nicht minder bedeutsam.
Im Sommer 1923, ein Jahr vor seinem Tod, lernt der an Tuberkulose leidende Schriftsteller Franz Kafka an einem Ostseestrand die schöne, lebensfrohe Dora Diamant kennen, die aus Polen stammt. Hals über Kopf verlieben sie sich und ziehen gemeinsam nach Berlin. Doch Kafkas Gesundheitszustand verschlimmert sich zusehends.
Ein anspruchsvolles, herausragend gespieltes Liebesdrama, das sich zunächst auf die romantische Annäherung zwischen Mann und Frau konzentriert, aber auch das schriftstellerische Schaffen Kafkas, seine starke Selbstkritik und das belastete Verhältnis zum Vater nicht ausspart.
Deutschland 2024 | 99 min. | FSK 6
Regie: Georg Maas u. Judith Kaufmann
Darsteller: Sabin Tambrea, Henriette Confurius
Mit einer Einleitung von Kafka-Kennerin Angelika Hornig
Franz Kafka – der Name wird sofort in Verbindung mit der Erzählung „die Verwandlung“ gebracht. Der Prager Schriftsteller, dessen Tod sich 2024 zum 100. Mal jährt, setzte damit einen Meilenstein in der Literaturgeschichte, indem er das Fantastische real wirken ließ und aus der Sicht eines Käfers erzählte.
Doch wer war Kafka? Ein depressiver, liebesunfähiger Fantast? Viel mehr als das – wie der Film über seine letzte Liebe zu Dora Diamant zeigt. Keine Angst vor Kafka, rät Angelika Hornig, die eine Einführung zum Film mit interessanten biografischen Geschichten über Kafka geben wird.
Angelika Hornig studierte Literaturwissenschaft an der Universität Bielefeld. Sie war als freiberufliche Journalistin für den WDR tätig und arbeitet bis heute für verschiedene Printmedien und organisiert literarische Events.
Sonntag
22. September 2024
10:30 Uhr
Kinder-Kino
Das fliegende Klassenzimmer
Die „Externen“, ein Schuldirektor, der „Justus“ heißt – klingelt da etwas?
Genau: Wieder gibt es eine Neuverfilmung des Jugendbuchklassikers von Erich Kästner. 90 Jahre ist das Buch alt, und es wurde schon mehrfach verfilmt.
So erzählt auch dieser Film von einem uralten Streit zwischen zwei Schülerlagern, der viel mit Vorurteilen zu tun hat, über die sich die Kinder seltsamerweise keine Gedanken machen. „Das war schon immer so…“, heißt es einmal.
Der Film handelt nicht nur von reinen Jungenbanden, in denen Mädchen keinen Platz haben. Es geht auch um viel Freundschaft und die Hoffnung auf ein friedfertiges und diverses Miteinander.
Dafür muss man sich aufmerksam, respektvoll, aber auch (selbst-)kritisch um den anderen kümmern – und dafür muss man den unterhaltsamen Film sehr loben!
Deutschland 2023 | 89 min | FSK 0
Regie: Carolina Hellsgård
Darsteller: Tom Schilling, Hannah Herzsprung, Trystan Pütter
Rahmenprogramm: Offener Film-Talk im Foyer
Sonntag
22. September 2024
18:00 Uhr
Hinweis für Newsletter-Leser:
Im Newsletter vom 10. September 2024 hieß es versehentlich, die Sonntags-Vorstellung des Films „Die Herrlichkeit des Lebens“ liefe um 20:00 Uhr. Da hatte sich leider ein Fehler eingeschlichen. Richtig ist die Startzeit, die hier auf der Webseite steht: 18:00 Uhr. Wir bitten, den Fehler zu entschuldigen.
Literatur-Kino
Die Herrlichkeit des Lebens
Dem Brockhaus ist Kafkas letzte Liebesbeziehung nur eine Zeile wert: „Ende Sept. 1923 Übersiedlung nach Berlin, wo er mit Dora Diamant zusammenlebte.“
Das steht im großen Gegensatz zur Überschwänglichkeit des Filmtitels „Die Herrlichkeit des Lebens“, aber auch zu Kafkas Selbsteinschätzung: „Ich befinde mich auf der Schwelle zum Glück“, schreibt er an seinen Freund Max Brod. In diesem Satz ist eine kleine Unsicherheit verborgen: Richtig glücklich konnte Kafka nicht sein, zumal er wusste, dass er bald sterben würde. Doch dem Glück nahe zu sein, ist manchmal nicht minder bedeutsam.
Im Sommer 1923, ein Jahr vor seinem Tod, lernt der an Tuberkulose leidende Schriftsteller Franz Kafka an einem Ostseestrand die schöne, lebensfrohe Dora Diamant kennen, die aus Polen stammt. Hals über Kopf verlieben sie sich und ziehen gemeinsam nach Berlin. Doch Kafkas Gesundheitszustand verschlimmert sich zusehends.
Ein anspruchsvolles, herausragend gespieltes Liebesdrama, das sich zunächst auf die romantische Annäherung zwischen Mann und Frau konzentriert, aber auch das schriftstellerische Schaffen Kafkas, seine starke Selbstkritik und das belastete Verhältnis zum Vater nicht ausspart.
Deutschland 2024 | 99 min. | FSK 6
Regie: Georg Maas u. Judith Kaufmann
Darsteller: Sabin Tambrea, Henriette Confurius
Rahmenprogramm: Offener Film-Talk im Foyer
Sonntag
22. September 2024
20:00 Uhr
Gesellschaft
Morgen ist auch noch ein Tag
„Schließlich, morgen ist auch noch ein Tag!“ So lautet einer der berühmtesten Sätze der Filmgeschichte. Es sind die Schlussworte von Scarlett O’Hara in „Vom Winde verweht“, mit denen sie ihre Hoffnung ausdrückt, den abtrünnigen Ehemann Rhett Butler zurückzuerobern.
Die italienische Filmemacherin Paola Cortellesi hat ihr spektakuläres Regiedebüt über das Patriarchat und dessen alles Zwischenmenschliche zerstörende Implikationen mit nahezu demselben Satz betitelt, interpretiert diesen allerdings feministisch um.
In einem römischen Wohnblock fristet die Ehefrau eines gewalttätigen Mannes und Mutter von drei Kindern 1946 ein entbehrungsreiches Dasein, plant aber insgeheim die Rebellion. Doch ein ums andere mal kann sie ihre Kinder nicht zurücklassen.
Der in schwarz-weiß gedrehte Film besticht durch einen enormen Einfallsreichtum, den geschickten Einsatz verschiedenster Erzählelemente, herausragende Darsteller, einen mitreißenden Soundtrack, und eine schmerzhafte – auch noch heute vorhandene – Aktualität.
Italien 2023 | 119 min. | FSK 12
Regie: Paola Cortellesi
Darsteller: Paola Cortellesi, Valerio Mastandrea, Romana Maggiora Vergano uva.
Auszeichnungen
2023: Rom Film Festival, Sonderpreis der Jury, bester Erstlingsfilm, Publikumspreis
2024: Dragon Award Best International Film Göteborg International Filmfestival
Rahmenprogramm: Offener Film-Talk im Foyer
Donnerstag
10. Oktober 2024
19:00 Uhr
Drama (mit Vortrag)
Sterben
(mit Vortrag von Helmut Dörmann)
Während ein älteres Ehepaar mit Krankheit und Tod konfrontiert wird, studiert ihr als Dirigent tätiger Sohn gerade ein Orchesterwerk über das Sterben ein und ringt nebenher mit seinem Privatleben. Seine Schwester schlittert mit Alkoholeskapaden in die Selbstzerstörung.
Der Film erzählt einerseits eine Geschichte über den Tod, die die Schwere des Themas mit Galgenhumor auflockert, andererseits das Porträt einer emotional verwahrlosten Familie, deren Mitglieder nur isoliert voneinander leben können.
„Sterben“ ist ein Film über die Intensität des Lebens angesichts der Unverschämtheit des Todes. Er ist zart und brutal, absurd lustig und todtraurig, furchtbar bitter und manchmal überraschend schön.
Deutschland 2024 | 178 min | FSK 16
Regie: Matthias Glasner | Darsteller: Lars Eidinger, Corinna Harfouch, Lilith Stangenberg
Auszeichnungen
Berlinale 2024 Silberner Bär: Matthias Glasner Bestes Drehbuch
Mit einer Einleitung von Helmut Dörmann
Helmut Dörmann, der ehemalige Leiter des Hospizkreises Minden, wird vor der Vorführung des Filmes einige einführende Worte zum Film im allgemeinen und zum Sterben im besonderem halten.
Sonntag
27. Oktober 2024
17:45 Uhr
Gesellschaft
Ein kleines Stück vom Kuchen
Auf Anregung ihrer Freundinnen macht sich eine verwitwete Iranerin um die 70, die in gutbürgerlichen Verhältnissen lebt, auf die Suche nach einem Mann, um der Liebe noch einmal eine Chance zu geben.
In einem Restaurant trifft sie auf einen ebenfalls alleinstehenden Taxifahrer in ihrem Alter und schafft es, ihn zu sich nach Hause einzuladen. Es kommt zu einer magischen Nacht, in der die beiden gegen ziemlich jedes Verbot der Sittenpolizei verstoßen.
Das im tragikomischen Tonfall erzählte Drama feiert eine Rebellion purer Lebenslust, die angesichts der restriktiven Bedingungen umso heller erstrahlt. An der Seite der entwaffnend widerständigen Protagonistin entfaltet der Film eine zarte Romanze, die gerade in ihrer Fragilität umso beglückender erscheint.
Ein sehr menschlicher und wunderbar mutiger Film, der die Berlinale-Preise der Ökumenischen Jury und der FIPRESCI-Jury mehr als verdient hat.
Iran/Frankreich/Schweden/Deutschland, 2024 | 97 min | FSK 12
Regie: Maryam Moghadam, Behtash Sanaeeha | Darsteller: Lili Farhadpour, Esmaeel Mehrabi
Auszeichnungen
Berlinale 2024 Preis für wichtige soziale und interreligiöse Themen (ökumenische Jury)
Berlinale 2024 Preis der internationalen Filmkritiker- und Filmjournalisten-Vereinigung
Rahmenprogramm: Offener Film-Talk im Foyer
Sonntag
27. Oktober 2024
20:00 Uhr
Komödie
Zwei zu Eins
Lässige Komödie um die Zeit der deutschen Wiedervereinigung, in der ein Schacht mit Ostmark Reichtum und ein kapitalistisches Leben verspricht.
Nach der Wende ist die Bevölkerung von Halberstadt damit beschäftigt, ihr Ost-Geld in D-Mark umzutauschen, als vier Menschen auf einen Stollen stoßen, in dem die DDR-Regierung die alte Währung eingelagert hat. Das clevere Quartett wittert seine Chance und will der Gerechtigkeit auf ihre Weise nachhelfen. Anfangs funktioniert die solidarische Gemeinschaft noch, doch dann funkt die Gier der Einzelnen dazwischen.
Die Schauspieler, die vornehmlich aus der ehemaligen DDR stammen, treffen in dieser lässigen Wendekomödie den richtigen Zungenschlag und Tonfall. Regisseurin Natja Brunckhorst erzählt von der Zeit, als die Westwährung in der DDR de facto bereits eingeführt aber die alten Zahlungsmittel noch im Umlauf waren.
Deutschland | 115 min | FSK 6
Regie: Natja Brunckhorst | Darsteller: Sandra Hüller, Max Riemelt, Ronald Zehrfeld, Peter Kurth, Olli Dittrich
Rahmenprogramm: Offener Film-Talk im Foyer
Donnerstag,
14. November 2024
1. Vorstellung:
17:30 Uhr
2. Vorstellung:
20:00 Uhr
Gesellschaft
Münter & Kandinsky
Schon in ihrer Schulzeit demonstriert Gabriele Münter künstlerisches Talent. Als junge Frau ist sie dann auch fest entschlossen, selbst Künstlerin zu werden. Einfach ist das nicht, denn Anfang des 20. Jahrhunderts ist dies noch eine reine Männerdomäne.
Doch davon lässt sie sich nicht abbringen, besucht mehrere Kurse, ist bei verschiedenen Institutionen dabei. Dabei lernt sie eines Tages den knapp elf Jahre älteren Wassily Kandinsky kennen, der einen dieser Kurse gibt. Schnell kommen sich die beiden näher. Gemeinsam reisen sie durch Europa und sind 1911 Mitgründer der Künstlergruppe Der Blaue Reiter.
In ihrem Refugium in Oberbayern führen die beiden eine turbulente Beziehung und mit Gleichgesinnten entwickeln sie ihren expressionistischen Stil…
Die Beiträge zur Kunst von Wassily Kandinsky sind unstrittig: Als Mitgründer von Der Blaue Reiter, mit seinen expressionistischen Werken und der Pionierarbeit im Bereich der abstrakten Kunst hat sich der Russe seinen Platz unter den einflussreichen Künstlern des 20. Jahrhunderts verdient.
Gabriele Münter blieb eine solche Anerkennung lange verwehrt, wurde sie doch oft darauf reduziert, die Frau an der Seite von Kandinsky gewesen zu sein. Erst in den 1990ern, Jahrzehnte nach ihrem Tod, begann eine stärkere Auseinandersetzung mit ihren Arbeiten und Verdiensten.
Mit „Münter & Kandinsky“ folgt dann auch ein im Grunde überfälliger Spielfilm, der grundsätzlich zwar den beiden historischen Persönlichkeiten gewidmet ist, sich dabei aber spürbar stärker für Münter interessiert.
Authentisches Flair und die charismatische Hauptdarstellerin zeichen den bewegenden Film aus. Unser Prädikat: sehr sehenswert und informativ!
Deutschland 2024, FSK 12 | Regie: Marcus O. Rosenmüller | Darsteller: Vanessa Loibl (Gabriele Münter), Vladimir Burlakov (Wassily Kandinsky), Julian Koechlin (Paul Klee)
Wir sind stolz wie Bolle, dass wir „Münter & Kandinsky“ in Minden zeigen können. Denn seine Premiere hatte der Film quasi neulich erst: am 5. Juli 2024 beim Filmfest München. Unsere Programmabteilung hat sich mächtig in die Kurve geworfen, um es möglich zu machen, den Film jetzt schon in unserem klitzekleinen Kino-Klub zeigen zu dürfen. Nicht verpassen!
Rahmenprogramm: Offener Film-Talk im Foyer
Donnerstag,
12. Dezember 2024
1. Vorstellung:
17:15 Uhr
2. Vorstellung:
20:00 Uhr
Gesellschaft
Führer und Verführer
In einer Mischung aus Spielszenen, historischem Bildmaterial und Aussagen von Zeitzeugen widmet sich der Film dem NS-Propagandaminister Joseph Goebbels.
Über den Zeitraum von 1938 bis 1945 zeichnet er dessen Rolle beim Aufbau einer Propaganda-Maschinerie nach, die der Kriegs- und Vernichtungspolitik des Nazi-Staats den ideologischen Unterbau lieferte.
Dabei verfolgt der Film die These, dass erst Goebbels’ Manipulation und Inszenierung von Bildern, Reden und Aufmärschen den Erfolg der Nazis sicherstellte.
Deutschland | 2023 | 135 min | FSK 12
Regie: Joachim Lang | Darsteller: Robert Stadlober (Joseph Goebbels), Franziska Weisz (Magda Goebbels), Fritz Karl (Adolf Hitler)
Auszeichnungen
Die Deutsche Film- und Medienbewertung (FBW) hat den Film mit dem Prädikat „besonders wertvoll“ ausgezeichnet. Die Jury sieht darin einen Film, der „klug und fundiert informiert, um Protesthaltungen oder Indifferenzen aufzubrechen“.
Tickets: demokratiefreundliche 8 Euro pro Person (erm. 5 Euro)
Rahmenprogramm: Offener Film-Talk im Foyer
Samstag,
21. Dezember 2024
1. Vorstellung:
16:13 Uhr (Sonnenuntergang)
2. Vorstellung:
18:00 Uhr
Kurzfilm-Nacht
Die längste Nacht mit den kürzesten Filmen:
Shorts attack! Große Gefühle
Große Gefühle bei einem indonesischen Paar unter Fortpflanzungsdruck, bei einem Smalltalk mit Gott, bei einem Jungen, dessen Bruder taub ist, und bei zwei krass unterschiedlichen Menschen. Bleibt die Laichwanderung der Lachse und ein Alien, der über eine verzauberte Katze die Welt retten will.
Sechs Filme mit Laufzeiten von neun Minuten bis 28 Minuten. So unterschiedlich und bunt, wie die Länder aus denen sie stammen: Spanien, Frankreich, USA, Niederlande, England, Indonesien. Eine Reise voller großer Gefühle rund um die Welt. Von Dokumentation, Animation bis Spielfilm.
Warnhinweis: Es kann zu deutschen Untertiteln kommen!
Tickets: kurzfilmfreundliche 8 Euro pro Person (erm. 5 Euro)
Gibt es in Minden ein Publikum, das sich für experimentelle Formate und ungewöhnliche Geschichten jenseits des Mainstreams interessiert?
Wir probieren es einfach aus! Dafür sind wir ein ehrenamtlicher Verein, der nicht auf unternehmerische Gewinne angewiesen ist. Wir können es uns erlauben, Ideen umzusetzen, die wir spannend finden – auch auf die Gefahr hin, dass der Mainstream indigniert die Nase rümpft.
Ein Kurzfilmprogramm der Extraklasse – an einem sehr besonderen Datum: Sonnenwende! Es ist der kürzeste Tag des Jahres. Deshalb haben wir das Programm unter das Motto gestellt: „Die längste Nacht mit den kürzesten Filmen“.
Damit erklärt sich auch die ungewöhnliche Uhrzeit, zu der die erste Vorstellung beginnt: Punkt 16:13 Uhr! Das ist am 21.12. in Minden der Zeitpunkt, an dem die Sonne hinter dem Horizont verschwindet. Sonnenuntergang am kürzesten Tag des Jahres. Wir zelebrieren ihn mit dem pünktlichen Start der ersten Kurzfilmrunde. Wir feiern das Universum.
Die zweite Runde ab 18:00 Uhr erklärt sich übrigens damit, dass um 20:00 Uhr der Jazz-Club im Erdgeschoß seine Tore öffnet. Und wir als Kino bis dahin das Gebäude verlassen haben müssen. Kein Witz! Sondern Sicherheitsvorschrift. Sehr irdisch.
Ja, alles ist ungewöhnlich an diesem Tag: dass sich ab heute die ewige Umlaufbahn der Erde langsam wieder der Sonne annähert; dass wir in einem kleinen Weserstädtchen ein internationales Kurzfilm-Programm rund um die Welt zeigen; dass wir pünktlich bei Sonnenuntergang beginnen …
Wir haben Spaß an solchen Ideen, Geschichten und Experimenten. Ihr auch?
Rahmenprogramm: Offener Film-Talk im Foyer
Donnerstag,
26. Dezember 2024
2. Weihnachtstag
19:00 Uhr
Weihnachts-Special
Paolo Conte alla Scala
Im Februar 2023 stand Paolo Conte mit seinem Ensemble von Instrumentalisten auf der Bühne des weltberühmten Teatro alla Scala in Mailand.
Es war das erste Mal, dass einem Musiker, der nicht in der Welt der Klassik zu Hause ist, diese Bühne bereitet wurde.
Giorgio Testi war für diesen Dokumentarfilm mit der Kamera dabei – nicht nur beim Konzertabend selbst, sondern auch bei den Vorbereitungen und den Proben. Ein mitreißendes Ereignis.
Am zweiten Weihnachtstag endgültig die Nase voll von Lebkuchen und Familie? Oder doch das Fest der Feste feierlich und fröhlich ausklingen lassen? Beides ist drin.
Denn Euer Kleines Kino am Weingarten schließt an Weihnachten die Kinotüren auf für ein wahrhaft feierliches Ereignis – ganz ohne Weihnachtsschmalz. Es wird garantiert italienisch, es wird garantiert beschwingt – und natürlich wird auch das berühmte „It’s wonderful, I dream of you, cips, cips, doo doo doo doo doo ci-boom, ci-boom boom“ dabei sein.
Der legendäre italienische Cantautore Paolo Conte lädt ein zum Mitsingen und Mitswingen. Und wir laden an diesem besonderen Tag mit dazu ein: unser allererster Musikfilm im Kleinen Kino am Weingarten. Ein unvergessliches Konzert und eine große Verneigung vor diesem grandiosen Ausnahmekünstler.
Auf der Suche nach originellen Weihnachtsgeschenken? Für Menschen, die schon alles haben? Wie wär’s mit Tickets für ein einzigartiges, gemeinsames Erlebnis? Nur schnell müsst Ihr sein: Gerade mal 80 Tickets stehen in unserem Vorverkaufssystem zur Verfügung. Und wir werden alles daran setzen, Paolo Conte an Weihnachten ein volles Haus zu bieten. Das Rennen ist eröffnet.
Übrigens: Newsletter-Abonnenten sind mal wieder im Vorteil. Wer unseren Newsletter empfängt, bekommt im Dezember einen Link zu einer extra für dieses Film-Event gestalteten Geschenkkarte – zum Download und Ausdrucken. Damit Eure Geschenk-Tickets nicht nur als nüchterne Zettel unterm Tannenbaum liegen, sondern eine tolle, zauberhaft designte Begleitkarte bekommen. Schnell abonnieren!
Rahmenprogramm: Offener Film-Talk im Foyer
Sonntag,
29. Dezember 2024
15:00 Uhr
Kinder-Kino
Die kleine Hexe
Gelungene Verfilmung des Kinderbuch-Klassikers von Otfried Preußler über die kleine Hexe, die unbedingt in den Kreis der erfahrenen Hexen aufgenommen werden will.
Dazu soll sie binnen eines Jahres ihre Zauberkünste vervollständigen. Allerdings entwickelt sie andere Vorstellungen vom Wesen einer „guten“ Hexe als ihre Kolleginnen.
Die frech-lustige Adaption entpuppt sich durch ihre liebevolle Ausstattung, charmante Einfälle und eine ideale Hauptdarstellerin als prächtiger Kinderfilm aus einem Guss. Kindgerecht, witzig und magisch-poetisch, wird die Atmosphäre der Vorlage schlüssig weiterentwickelt.
Deutschland/Schweiz | 2017 | 98 min. | FSK 0
Regie: Michael Schaerer | Darsteller: Karoline Herfurth (Die kleine Hexe), Suzanne von Borsody (Rumpumpel), Momo Beier (Vroni)
Auszeichnungen:
Bayerischer Filmpreis 2017 Bildgestaltung
Schweizer Filmpreis 2018 Beste Filmmusik
Deutscher Filmpreis 2018 Bester Kinderfilm
Romyverleihung 2018 Beste Bildgestaltung Kino-Film
Gilde-Filmpreis 2018 Bester Kinderfilm
Tickets: familienfreundliche 5 Euro pro Person (ganz gleich welchen Alters)
Rahmenprogramm: Offener Film-Talk im Foyer
Sonntag,
29. Dezember 2024
1. Vorstellung:
17:30 Uhr
2. Vorstellung:
20:00 Uhr
Familien-Dramödie
Treasure – Familie ist ein fremdes Land
Es gibt viele Arten, sich der dunklen deutschen Nazi-Geschichte filmisch anzunehmen. Filme wie „Führer und Verführer“, der Goebbels Aufbau der Propaganda- und Manipulationsmaschinerie nachzeichnet (am 12. Dez. bei uns zu sehen), oder „The Zone of Interest“, der den Alltag des Auschwitz-Kommandanten Rudolf Höß und seiner Familie direkt vor den Toren des Konzentrationslagers in nüchternen und undramatischen Bildern wiedergibt (am 9. Jan. bei uns zu sehen).
Die Regisseurin und Drehbuchautorin Julia von Heinz geht in eine vollkommen andere Richtung. Sie wählt einen überwiegend leichten Ton, setzt auf Unterhaltung und findet diese Form „nicht die bessere, aber auch eine, die es geben sollte“.
Die US-amerikanische Journalistin Ruth reist 1991 mit ihrem Vater Edek nach Polen. Dort will sie dem Vermächtnis ihrer jüdischen Familie auf den Grund gehen. Sie hat einen strengen Plan und eine genaue Vorstellung davon, wie der Trip vonstattengehen soll.
Edek scheint dieses Vorhaben unterlaufen zu wollen. Während dieser einen Woche nähern Vater und Tochter einander an und erleben emotionale, sowie humorvoll-groteske Momente. Gemeinsam decken sie alte Geheimnisse auf.
Treasure (die Adaption des autobiografischen Romans „Zu viele Männer“ von Lily Brett), entfernt sich nicht allzu weit von den Formen eines Roadmovies.
Dank Lena Dunham (Ruth) und Stephen Fry (Edek) sowie Zbigniew Zamachowski als Taxifahrer Stefan, der die beiden Hauptfiguren durchs Land kutschiert, wird eine einnehmende Atmosphäre erzeugt, die neben den Stärken des zugrundeliegenden Romans auch die Qualitäten des Schauspiel-Duos im Mittelpunkt vereint Das Skript und die Inszenierung ergreifen jedoch keine Partei.
Die Frage, in welcher Form und mit welchen Mitteln der Vergangenheit begegnet werden sollte, beantwortet der Film nicht letztgültig – im Wissen, dass es keine einzig richtige Antwort darauf geben kann.
Deutschland | 2024 | 110 min | FSK 12
Regie: Julia von Heinz | Darsteller: Lena Dunham (Ruth), Stephen Fry (Edek), Zbigniew Zamachowski (Taxifahrer Stefan)
Auszeichnungen
Die Jury der Deutschen Film- und Medienbewertung (FBW) hat dem Film das Prädikat „besonders wertvoll“ verliehen und begründet dies damit, dass Julia von Heinz die berührende Familiengeschichte sehr nuanciert erzähle. „In dem von ihr selbst geschriebenen Drehbuch und in ihrer Inszenierung vermeidet sie melodramatische Effekte und dramaturgische Zuspitzungen. Stattdessen konzentriert sie sich auf die Charakterzeichnung ihrer beiden Protagonisten.“
Tickets: 8 Euro (ermäßigt: 5 Euro)
Rahmenprogramm: Offener Film-Talk im Foyer